Unabänderlichkeit.
Sie ist wie eine Mauer aus Stahl oder Beton. Du kannst daran kratzen.
Wochen-, monate-, jahrelang. Solange deine Kräfte reichen. Doch du wirst niemals mehr erreichen, als dir selbst Schmerz und Leid, blutige Fingernägel, zuzufügen.
Die Fassade der Mauer bleibt unberührt.
Vielleicht erinnert man sich später daran, dass da irgendwann, irgendwo, irgendjemand an dieser Mauer kauerte, die Fingernägel in das harte Material krallte und versuchte, mit dem Feuer seines Herzens und bloßen Händen allein diese Mauer zu zerbrechen.
Unabänderlichkeit.
Manche Beobachter werden lachend rufen: „Was ist das für ein dummer Mensch! Er ist selbst schuld.“
Manche werden weinen und im Herzen erschüttert sein. Vielleicht, weil sie die Geschichte rührt.
Manche bieten Werkzeuge oder Schmiermittel an. Damit allein hast du eine Chance, sagen sie. Andere tun es doch auch so.
Doch die Mauer rührt das alles nicht.
Sie kann nichts anderes sein, als eine Mauer.
Unabänderlichkeit.
Wir wollen Menschen verändern.
Auch die Hunde, die uns begleiten.
Etwas aus ihnen machen, was sie im Kern manchmal nicht sind.
Dabei geht es nur um uns:
Erwartungen. Vorstellungen. Unsere Bedürfnisse. Ansprüche. Gesellschaftliche Normen. Das Ego.
Doch alle Macht liegt bei der Mauer allein.
Es ist nicht an dir, diese Mauer zum Einstürzen zu bringen.
Unabänderlichkeit.
Akzeptiere, was ist.
Akzeptiere, was nicht ist.
Eure Claudia